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Auf 20 Jahre Jubiläumstour

20 Jahre ist es her, dass mein erstes Soloprogramm im Polittbüro in Hamburg Premiere hatte. Unfassbar viel habe ich in dieser Zeit erlebt und man kann sagen, auf eine etwas umständliche Art sind dabei viele meiner Lebensträume wahr geworden. Klar wurde mir das neulich, als ich den Konzertfilm „Stop making sense“ von den Talking Heads im Kino gesehen habe. Meine große Schwester hatte damals in den 80ern das Album, und wenn sie nicht zu Hause war, schlich ich kleiner Bub in ihr Zimmer, drehte die Musik auf und hüpfte zu den Liedern vor dem Spiegel auf und ab. Ich glaube, da hatte ich zum ersten mal ein Gefühl von der unbändigen Energie und Freiheit, die einen auf der Bühne umarmen kann.

Wahrscheinlich ist damals meine Sehnsucht gekeimt, das einmal selbst zu erleben.

Unzählige Ängste standen mir im Weg, aber nach und nach kam ich dem näher. Dank der Unterstützung vieler lieber Menschen, die mir immer wieder den Rücken gestärkt, an mich geglaubt oder mir eine Chance geradezu aufgedrängt haben.

Die ersten Jahre hatte ich einen sehr großen inneren Drang, etwas zu machen, was dem Publikum gefällt. Die Auseinandersetzung mit Richard Clayderman in meinem ersten Programm passte unglaublich gut dazu. Ihm fühlte ich mich einerseits wahnsinnig ähnlich, wollte aber unbedingt das Gegenteil von ihm sein. Meine weiteren Programme haben mir später die Chance geboten, diese Gegensätze nach und nach auszuloten. Und immer wieder kamen Menschen, die Spaß daran hatten, mir dabei zuzuschauen. Was für ein Glück!

Die prägendste Bühnenerfahrung in all der Zeit war, wie überwältigend es sein kann, etwas von sich preiszugeben, von dem man sicher ist, es wird Andere abschrecken – und dann zu erleben, wie genau daraus Nähe und Freude entsteht. Das ist für mich eine der Superkräfte des Humors und eine Erfahrung, die ich wirklich jedem Menschen vielfach wünsche.

Mir auch, und darum gehe ich weiter auf Tour. Die 20 Jahre Jubiläumstour mit dem Besten aus 20 Jahren macht mir grade unglaublich viel Spaß. Es ist echt spannend, mit dem Blick von heute auf meine Lieder und Geschichten dieser langen Zeit zu schauen. Vieles war echt verdammt gut, ist mir aufgefallen. Und einiges, mit dem ich früher manchmal gekämpft habe, empfinde ich beim Spielen jetzt viel lustiger und stimmiger. Weil ich den Geschichten und mir vertraue. Und nicht mehr das Gefühl habe, etwas zusätzliches behaupten zu müssen, damit es ausreicht.

Seit der Premiere kamen schon viele Leute nach der Show zu mir und erzählten, seit wann sie mich kennen oder was sie besonders mögen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr mich das berührt. Also lasst uns gemeinsam feiern, die Tour geht noch eine ganze Weile weiter. Alle Termine findet ihr unten und im Tourplan.

 

So sah ich aus im April 2004 bei der Premiere von „Vom Wunderkind zum Spätentwickler“ in HH. Das Polittbüro heißt jetzt Centralkomitee, und am 26. September stehe ich wieder auf genau dieser Bühne☺️

Früher kamen nach meinen Auftritten öfter mal ältere Damen, die sagten: „Sie sollten mal unsere Tochter (oder häufiger noch unsere Enkelin) kennenlernen.“ Keine Ahnung, wie die darauf kamen, ich sei der perfekte Schwiegersohn.

Ich selbst hab mich ja eher so gesehen 🤘         

 

(Foto: Ramon Kramer)

 

Neue Single: Antiquitätenhändler der Unvernunft

Schon seit langem macht es mich immer wieder fassungslos, wie Ideen, von denen ich dachte, wir hätten sie aus gutem Grund für immer entsorgt, wieder aus den Müllhalden der Geschichte hervorgezerrt und als Lösungen präsentiert werden. Die unsägliche „afd“ sticht da aktuell besonders hervor, ist aber bei weitem nicht allein. Ich übrigens oft nicht, was mich mehr anwidert. Die einen, die ihre innere Verrohung selbstgefällig und ermächtigungsgeil in die Welt posaunen, oder die anderen, die sich ihnen eilfertig anbiedern. Und die den braunen Müll damit erst so richtig groß machen.

Es scheint gerade en vogue zu sein, Ängste zu schüren, um dann Medizin dagegen zu verkaufen, die noch nie gewirkt hat. Wir hätten weit besseres zu tun. Denn das politische Gestaltungsvakuum nutzen gerade megareiche Tech-Konzern-Chefs und von sich selbst besoffene Autokraten, um die Zukunft zu ruinieren.

Man könnte versuchen, das alles damit zu erklären, dass es einfacher ist, sich nach der Vergangenheit zu sehnen, als gute Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Aber der Gag ist: Beides erfordert kreative Anstrengung. Denn um sich nach der Vergangenheit zu sehnen, muss man sie ja erst verklären. Bei dem derzeitigen Maß an Verklärung erfordert das mindestens genau so viel Energie wie es bräuchte, um Ideen für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Der einzige Unterschied ist die Richtung, in die man schaut.

Nun ja. Jedenfalls haben starke Empfindungen mich dazu gezwungen, ein Lied zu schreiben. Ein paar von euch kennen es schon von der Jubiläums-Tour. Nach Konzerten wurde ich mittlerweile so oft gefragt, ob es eine Aufnahme gibt, dass ich eine gemacht habe. Das Lied ist jetzt erschienen und es würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr es euch anhört.

Hier könnt ihr „Antiquitätenhändler der Unvernunft“ streamen:
https://listen.music-hub.com/1XO6Mc

 

 

Transparenz-Hinweis: Ich habe das Lied selbst getextet, komponiert, eingespielt, aufgenommen und gemischt. So kann ich garantieren, dass außer mir alle Beteiligten fair bezahlt wurden. Darüber hinaus ist das Produkt zu 100% KI-frei.

17.319,23 Euro Spenden für Action Medeor

Seit Putins brutaler Invasion in der Ukraine im Frühjahr 2022 verschenke ich mein Merch am Ende der Konzerte und sammle dafür Spenden für das Medikamentenhilfswerk Action Medeor. Bis zum Sommer 2024 sind so insgesamt 17.319,23 Euro an Spenden zusammengekommen. Ein sehr großer Teil des Geldes ging an die Ukrainehilfe von Action Medeor, die sich aber auch in vielen anderen Krisenherden engagieren und da meinem Eindruck nach einen sehr guten Job machen. Vielen vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender!

Laudatio beim Bayerischen Kabarettpreis

Auf Einladung des BR durfte ich Anna Piechotta den Bayerischen Kabarettpreis 2023 in der Kategorie Musik überreichen und eine Laudatio auf sie halten. Da gab es einiges zu sagen, ihr könnt es euch in der Mediathek anschauen.

Herzlichen Glückwunsch, Anna!

Und schon mal vormerken:
Am 9. Oktober spielen Anna und ich unser Douprogramm in Stuttgart.

Foto: BR/Markus Konvalin

Kalsarikännit Video & Single

„Kalsarikännit“ live – Single und Video
Einen sehr schönen Live-Mitschnitt von „Kalsarikännit“ haben wir als Video und als Single veröffentlicht. Die Aufnahme ist Im Renitenztheater in Stuttgart entstanden. Nadja Lechner hat gefilmt, Arnie Lauer gemischt, das Publikum gelauscht und was soll ich sagen, ich lieb’s.
Besonders freu ich mich über diese kleine Nebengeschichte: Sven Hagolani hatte schon vor einiger Zeit das Doppelbelichtungs-Bild von mir gemacht, das jetzt zum Cover wurde. Ich mochte es sofort, hatte aber immer das Gefühl, dass der richtige Moment dafür nicht kommen wird. Zu kunstvoll, zu schwarzweiß für meine Art. Und jetzt passt es auf einmal perfekt zu diesem Song. Sven hat das Cover zu einem Lied geknipst, dass noch nicht mal ich zu dem Zeitpunkt kannte. So isser, der Wunderknabe.

Portrait im Deutschlandfunk

Für die Sendung „Querköpfe“ hat Journalist Elmar Krämer mich zu Hause und bei meinem Konzert letztes Jahr in den Wühlmäusen besucht. In der fast einstündigen Sendung erfahrt ihr einiges über meinen Flügel, meinen Klavierlehrer, meine professionellen Deformationen und meine Moll-Dur-Schwäche. Leider ist der Ton des Livemitschnitts nicht optimal geworden, aber die trotzdem sehr schöne Sendung könnt ihr hier hören.

Deutscher Musikautor*innenpreis 2023

Gemeinsam mit Christin Henkel und Thomas Pigor war ich für den Deutschen Musikautor*innenpreis 2023 nominiert. Eine Ehre. Gewonnen hat völlig zurecht und unter unserem großem Beifall Thomas Pigor. Auch für mich war es ein sehr schöner Abend in illustrer Runde, so viel Prominenz ist man als Kleinkünstler ja nicht gewohnt. Und der Trostpreis ist auch sehr hübsch.

Deutscher Musikautor*innen-Preis

Beglückt darf ich euch verkünden, dass ich für den Deutschen Musikautor*innenpreis 2023 nominiert bin. Zusammen mit meinen Mitnominierten Christin Henkel und Thomas Pigor bin ich super gespannt, wer bei der Preisverleihung am 30. März in Berlin jubeln darf. Ich muss gestehen, den Preis hätte ich wirklich sehr gerne, aber die Konkurrenz ist natürlich stark.
Nähere Infos findet ihr auf der Seite des Deutschen Musikautor*innenpreises

Tour 2023: Krise als Chance

Am 25. Februar startet im Hamburger Centralkomittee meine diesjährige „Krise als Chance“-Tour. Ich komme gut rum und würde mich riesig freuen, euch bei einem Konzert zu sehen. Und wenn ihr Lust habt, einen passenden Termin euren Freunden, Feinden und Bekannten zu empfehlen, hilft mir das sehr.
Alle aktuellen Termine findet ihr im Tourplan.

Und so sieht mein neues Plakat aus.

Fotografiert und begrafikt wie immer von den großartigen Sven Hagolani und Katrin Baarth / WerbeschneckenArt